… geprägt von weitaus mehr als dem wirtschaftlichen Boom in der Textilindustrie. Die Geschichte erzählt von feurigen Schicksalsschlägen, packendem Erfindergeist und starkem Zusammenhalt.
Erleben Sie Münchberg auf eine atemberaubende Weise und lassen Sie sich auf eine Reise durch Raum und Zeit entführen!
Ursprünglich als Kriegerdenkmal im Nationalsozialismus erbaut, prangte ein riesiger Adler an der südlichen Seite und schaute hinab in die Stadt. In den darauffolgenden Jahren wurde hier auch zu bestimmten Feierlichkeiten das sogenannte “Heldenfeuer” entzündet.
Nach dem zweiten Weltkrieg folgte eine “Entnazifizierung” und damit einige einhergehende Umbauarbeiten. So entfernte man den Adler sowie die Feuerschale restlos. Außerdem befanden sich vier Tafeln mit Namen von Gefallenen an zwei Seiten des Turms – die man noch heute aufgrund der leichten, glatten Vertiefungen erahnen kann. Diese wurden zum Gedenken auf dem Friedhof im Ehrenhain neu aufgestellt.
Bis heute finden neben dem jährlichen Sonnwendfeuer auch andere Veranstaltungen am beliebten Aussichtspunkt statt. Anlässlich des Jubiläums der Münchberger Textilschule wurde der Rohrbühlturm zum ersten Mal mit Stoffbahnen verhüllt und sorgte so für Schlagzeilen.
… und zu gleich auch ein unverkennbares Gebäude im Kern der Altstadt von Münchberg.
Das wohl Auffälligste: Das Türmchen in der Mitte des Dachfirsts. Vor Jahrzehnten läuteten hier einmal zwei Glocken bis sie im 1. Weltkrieg eingeschmolzen werden mussten um als Munition verwendet werden zu können. Im darauffolgenden Krieg wurde nun das leere Türmchen als Beobachtungsposten bei Fliegerangriffen genutzt.
Bis heute findet man Zeitzeugen, die von der frühen Geschichte der Ortschaft erzählen. Im 14. Jahrhundert verlieh man Münchberg die Stadtrechte und so erhielt man unterschiedliche Privilegien wie beispielsweise die eigene autonome Verwaltung, die Gerichtsbarkeit sowie ein Maßsystem. Die beiden Eisenstangen am Haupteingang des Rathauses zeigen die ortsüblichen Einheiten "Elle" und "Schuh".
Das älteste Stadtsiegel war in seiner Blasonierung viergeteilt und bildete in zwei Segmenten ein "M" ab. Dieses Wappen schmückt bislang die Türgriffe an den Eingängen des Rathauses. Heute findet man die Ursprungsform auf der linken Seite des Emblems und einen Mönch auf einem sogenannten Dreiberg stehend auf der anderen Hälfte in den drei städtischen Farben – grün, schwarz, silber.
Münchberg und Textilindustrie werden wohl oft in einem Atemzug genannt – und das überregional. Familie Schoedel trug hierzu nicht unwesentlich bei.
Aufgrund der schlechten geologischen Vorraussetzungen für herkömmliche Landwirtschaft begann man hier recht früh Flachs anzubauen und die Wolle der Schafe weiterzuverarbeiten. So etablierte sich nach und nach eines der bedeutendsten Textilzentren und dies weit über die Region hinaus.
Eine Persönlichkeit, die schon damals weit über die Grenzen von Deutschland bekannt gewesen war und nach dem zweiten Weltkrieg Exil in der Fabrikantenvilla Schoedel gefunden hat, war der Autopionier Dr. August Horch. Auch in seiner neuen Heimat ließ er das Tüfteln an Automobilen nicht bleiben und verbrachte so einige Stunden in der Werkstatt Friedrich.
Horch gelang schließlich die Fusion der vier Konzerne Wanderer, DKW, Audi und Horch. Bis heute symbolisiert durch die vier Ringe des Audi-Logos – ein Meilenstein in der Automobilbranche.